Die Wechseljahre sind eine natürliche Lebensphase, die jede Frau durchläuft. Mit dem Ende der fruchtbaren Jahre gehen jedoch oft viele körperliche Veränderungen einher, die auch die vaginale Gesundheit beeinflussen können. Hormonelle Schwankungen, insbesondere der Rückgang des Östrogenspiegels, können zu unangenehmen Symptomen und einem erhöhten Risiko für Infektionen führen. In diesem Blogpost erfährst du, wie sich die Wechseljahre auf deine Vaginalgesundheit auswirken und was du tun kannst, um Infektionen vorzubeugen und dein Wohlbefinden zu unterstützen.
Was passiert während der Wechseljahre?
Die Wechseljahre oder Menopause markieren das Ende der Menstruationszyklen einer Frau. Diese Phase beginnt in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr und wird durch einen allmählichen Rückgang der Östrogenproduktion in den Eierstöcken verursacht. Östrogen ist ein Hormon, das eine Schlüsselrolle in der Vaginalgesundheit spielt. Es hilft, die Vaginalschleimhaut feucht und elastisch zu halten und fördert die Bildung von Laktobazillen – den „guten“ Bakterien, die die Vaginalflora im Gleichgewicht halten.
Wenn der Östrogenspiegel sinkt, hat dies mehrere Auswirkungen auf die Vagina:
Trockenheit und Elastizitätsverlust: Die Vaginalschleimhaut wird dünner und weniger feucht, was oft zu Trockenheit und Unwohlsein führt.
Veränderter pH-Wert: Der pH-Wert der Vagina kann ansteigen, wodurch das saure Milieu geschwächt wird, das normalerweise das Wachstum schädlicher Bakterien und Pilze verhindert.
Rückgang der Laktobazillen: Weniger Östrogen bedeutet auch weniger Laktobazillen, was das Risiko für Infektionen wie bakterielle Vaginose und Pilzinfektionen erhöht.
Hormonelle Veränderungen und vaginale Infektionen
Hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre haben weitreichende Auswirkungen auf die Vaginalgesundheit. Vor allem der Rückgang des Östrogens beeinflusst das Gleichgewicht der Vaginalflora. Dies kann das Risiko für zwei häufige Infektionen erhöhen:
1. Bakterielle Vaginose (BV)
Die bakterielle Vaginose tritt auf, wenn das Gleichgewicht zwischen guten und schädlichen Bakterien in der Vagina gestört ist. Normalerweise sorgen die Laktobazillen für ein saures Milieu, das das Wachstum schädlicher Bakterien hemmt. Sinkt der Östrogenspiegel, verringert sich auch die Anzahl der Laktobazillen, und „schlechte“ Bakterien wie Gardnerella vaginalis können sich ausbreiten.
Die Symptome einer bakteriellen Vaginose umfassen einen fischartigen Geruch, dünnen, grauen Ausfluss und manchmal leichtes Brennen oder Juckreiz. Frauen in den Wechseljahren sind besonders anfällig für BV, da der Östrogenmangel das vaginale Mikrobiom schwächt.
Eine weitere häufige Infektion während der Wechseljahre ist die vaginale Pilzinfektion, die durch das übermäßige Wachstum des Hefepilzes Candida albicans verursacht wird. Normalerweise halten Laktobazillen das Wachstum dieses Pilzes in Schach, aber wenn die Vaginalflora gestört ist, kann Candida sich unkontrolliert vermehren. Dies führt zu Symptomen wie Juckreiz, Brennen und dickem, weißem Ausfluss.
Pilzinfektionen können in den Wechseljahren häufiger auftreten, da das vaginale Milieu durch hormonelle Veränderungen empfindlicher wird.
Symptome einer gestörten Vaginalgesundheit in den Wechseljahren
Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren können eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die auf eine gestörte Vaginalgesundheit hinweisen. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:
Trockenheit und Brennen: Vaginale Trockenheit ist eines der häufigsten Symptome der Wechseljahre. Sie kann zu Unwohlsein und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.
Juckreiz: Viele Frauen berichten von lästigem Juckreiz im Vaginalbereich, der durch die trockene und gereizte Schleimhaut verursacht wird.
Veränderter Ausfluss: Ein ungewöhnlicher Ausfluss, der dünner oder dicker ist als gewöhnlich, kann auf eine bakterielle Infektion oder eine Pilzinfektion hindeuten.
Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr: Eine dünnere Vaginalschleimhaut kann empfindlicher sein und zu Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr führen.
Wie du deine Vaginalgesundheit in den Wechseljahren unterstützen kannst
Es gibt viele Möglichkeiten, wie du deine Vaginalgesundheit während der Wechseljahre unterstützen kannst. Hier sind einige wirksame Ansätze, um Infektionen vorzubeugen und unangenehme Symptome zu lindern:
1. Hormonelle Therapie (HRT)
Eine hormonelle Ersatztherapie (HRT) kann helfen, den sinkenden Östrogenspiegel auszugleichen. Durch die Zufuhr von Östrogen in Form von Tabletten, Pflastern oder Cremes können viele der unangenehmen Symptome der Wechseljahre, einschließlich vaginaler Trockenheit und des erhöhten Infektionsrisikos, gelindert werden.
HRT sollte jedoch immer in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin erfolgen, da sie nicht für jede Frau geeignet ist. Es gibt auch lokale Behandlungsformen, wie zum Beispiel östrogenhaltige Vaginalzäpfchen oder -cremes, die speziell für die Vaginalgesundheit entwickelt wurden.
2. Probiotika zur Unterstützung der Vaginalflora
Probiotika, insbesondere solche, die speziell auf die Vaginalflora abzielen, können dabei helfen, das Gleichgewicht der guten Bakterien in der Vagina zu erhalten. Probiotische Nahrungsergänzungsmittel oder Lebensmittel wie Joghurt und Sauerkraut enthalten lebende Mikroorganismen, die das Wachstum von Laktobazillen fördern und Infektionen vorbeugen können.
Es gibt auch spezielle probiotische Präparate, die vaginal angewendet werden können und gezielt die Vaginalflora stärken.
3. Sanfte Intimhygiene
Während der Wechseljahre ist es besonders wichtig, auf eine sanfte Intimhygiene zu achten. Vermeide aggressive Seifen und parfümierte Produkte, die den pH-Wert der Vagina stören könnten. Verwende stattdessen milde, pH-neutrale Waschlotionen, die speziell für den Intimbereich entwickelt wurden. Auch Vaginalduschen sollten unbedingt vermieden werden, da sie das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora stören.
4. Gleitmittel für mehr Komfort beim Sex
Vaginale Trockenheit kann den Geschlechtsverkehr in den Wechseljahren unangenehm oder sogar schmerzhaft machen. Die Verwendung von Gleitmitteln auf Wasserbasis kann helfen, den Sex wieder angenehmer zu gestalten und gleichzeitig die empfindliche Vaginalschleimhaut zu schützen.
5. Ernährung und Lebensstil
Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil können einen großen Einfluss auf deine Vaginalgesundheit haben. Lebensmittel, die reich an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren sind, fördern die Zellgesundheit und können Entzündungen lindern. Trinke ausreichend Wasser, um die Feuchtigkeit der Vaginalschleimhaut zu unterstützen.
Regelmäßige Bewegung, insbesondere Beckenbodenübungen, kann die Durchblutung im Intimbereich fördern und so die Gesundheit der Vaginalschleimhaut verbessern.
Wann solltest du einen Arzt aufsuchen?
Wenn du während der Wechseljahre wiederholt Symptome wie Juckreiz, ungewöhnlichen Ausfluss oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr hast, ist es wichtig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Ein Facharzt kann eine genaue Diagnose stellen und die beste Behandlung für dich finden, sei es durch eine Hormontherapie, die Einnahme von Probiotika oder eine gezielte Behandlung der Infektion.
Besonders bei wiederkehrenden Infektionen ist es wichtig, die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und zu behandeln.
Fazit
Die Wechseljahre bringen viele Veränderungen mit sich, aber deine Vaginalgesundheit muss nicht darunter leiden. Mit der richtigen Pflege und Vorsorge kannst du Infektionen vorbeugen und unangenehme Symptome lindern. Achte auf eine sanfte Intimhygiene, unterstütze deine Vaginalflora durch Probiotika und besprich mögliche Hormontherapien mit deinem Arzt. So kannst du diese Lebensphase mit mehr Wohlbefinden und ohne unnötige Beschwerden durchlaufen.